Titelverteidigung! KJN schlägt Messdiener 4:2.
Dass der Fußballgott am Pfingstmontag auch ein Wettergott gewesen sein muss, war allen Beteiligten nach dem 4:2 Erfolg der KJN im Pfingstklassiker gegen die Messdiener klar. An einem ansonsten reichlich regnerischen Tag konnten Zuschauer und Akteure auf dem Platz ein hochklassiges Fußballfest erster Güte genießen und blieben wie durch ein Wunder von Niederschlägen unbehelligt – bis auf die Messdiener, die nach 90 Minuten einen Niederschlag sportlicher Natur zu vergegenwärtigen hatten.
Pünktlich um 16:00 Uhr betraten die Startformationen der beiden Kontrahenten begleitet von epischer Einlaufmusik sowie dem tosenden Jubel der etwa 100 mitgereisten Fans den Platz. Nachdem sich die KJN-Equipe, die in diesem Jahr durch so viele Gruppenkinder wie selten in der jüngeren Geschichte verstärkt wurde, mit dem fast schon traditionellen, augenzwinkernden Schlachtruf „Deus lo vult!“ eingeschworen hatte, konnte es losgehen. Der Schiedsrichter der Partie, Jens Friederich, der im Spielverlauf eine souveräne Leistung zeigte, pfiff an und gab so den Startschuss zum wohl traditionsreichsten Nackenheimer Pfingstturnier dieses Jahres.
Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn zeigten sich schnell die unterschiedlichen taktischen Ansätze, die die beiden Teams verfolgten. Während die KJN in der ersten Hälfte mit konsequentem Pressing versuchte, die Messdiener früh zu stören und einen Spielaufbau zu unterbinden, dominierten bei den Messdienern lange Bälle auf Sturmtank Philipp Stumm das Angriffsspiel. Dieser sorgte im Ballbesitz zwar stets für Gefahr, konnte sich jedoch nie entscheidend gegen die standhafte KJN-Verteidigung rund um die Abwehrrecken Konstantin Bob und Jonas „Jungy“ Jung durchsetzen. Spätestens der gut mitspielende KJN-Keeper der ersten Hälfte, Jan Kappenstein, war zur Stelle. Wesentlich größere Erfolge als die Offensivbemühungen der Messdienerschaft zeitigten die KJN-Angriffe auf das gegnerische Tor. So konnte die KJN zunächst das 1:0 durch Mittelfeldmann und Aktivposten Jan Büchold feiern, der aus kurzer Distanz gegen den machtlosen Messdiener-Keeper Aaron Lang einnetzte. KJN-Mittelstürmer Jakob Reifenberger sowie der Kapitän der Streiter in Blau, Jonas Becker besorgten im Anschluss die komfortable und insgesamt verdiente 3:0-Pausenführung für die KJN. Lediglich der Nachsicht des Schiedsrichters ist es dabei zu vedanken, dass Kapitän Becker, der im Überschwang des Torjubels sein Trikot lüpfte und dem Stadion seinen baren Oberkörper präsentierte, ohne die vom Reglement vorgesehene Gelbe Karte davonkam.
Von schlechten Erfahrungen mit Pausenführungen in den letzten Jahren gewarnt und daher höchst konzentriert ging die KJN nach den Erfrischungen der Halbzeitpause die zweiten 45 Minuten an und wurde sogleich belohnt. KJN-Stürmer Henri Bick erhöhte mit dem Tor des Tages auf 4:0 für seine Mannschaft. Seine scheinbar verunglückte Flanke von der Höhe der Eckfahne senkte sich nicht nur zur Überraschung des unglücklichen, zur Halbzeit für seinen Bruder eingewechselten Messdiener-Torhüters Jonas Lang hinter diesem ins Tor. Doch dieser Lapsus sollte der einzige bleiben, den sich der Obermessdiener erlaubte – ganz im Gegenteil, mit zahlreichen Großtaten sorgte er bis zum Abpfiff für Schadensbegrenzung im Lager der Ministranten. Diese steckten auch nach dem 4-Tore-Rückstand nicht auf, sondern brachten, angeführt von ihrem Kapitän und Spielmacher Michel Altherr, in der zweiten Halbzeit noch einmal mächtig Unruhe in die Reihen der KJN. Nachdem der vormalige Torwart Aaron Lang nach einer Ecke per Kopf das erste Tor der Messdiener erzielte, geriet die KJN-Elf ins Wanken und kassierte kurz darauf wiederum nach einem Eckball das zweite Gegentor durch Messdiener-Verteidiger Sven Schäfer. Während einige schon die Bilder des 4:4 der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden im Kopf hatten, fingen sich die Mannen der KJN jedoch wieder und brachten den insgesamt verdienten 4:2-Erfolg am Ende sicher nach Hause.
Glücklich über den Sieg in einem Duell auf Augenhöhe und angesichts der Titelverteidigung tief bewegt nahm die Mannschaft der KJN den Pfingst-Wanderpokal aus den Händen von Ortsoberhaupt Heinz Hassemer entgegen und wurde von den siegestrunkenen Supportern frenetisch gefeiert. Beim anschließenden gemeinsamen Grillen beider Mannschaften am Jugendheim, das schließlich doch von der Unbill des Wetters heimgesucht wurde, fand ein mitreißendes Pfingstturnier bei saftigen Steaks und Freigetränken seinen für alle versöhnlichen Abschluss.
Wir möchten uns beim Hausmeister des Gymnasiums und vor allem bei den zahlreichen, leider nicht namentlich genannten Gruppenkindern bedanken, die entscheidend zum Erfolg der KJN sowie – auf Seiten der Messdiener – zum Gelingen des Turniers beigetragen haben. Den meisten von ihnen steht mit Sicherheit eine große Pfingstkarriere bevor.